Kein Hund wird böse geboren,

oder das Problem ist immer am anderen Ende der Leine,

oder was Menschen aus Hunden machen

Wir lernten Eddy und Frieda vor ca. 2 Jahren kennen. Sie wurden einer Familie mit Kindern weggenommen, weil sie mehrfach Kinder und andere Hunde gebissen haben. Beide wurden vom Amt als gefährlich eingestuft.  Frieda hatte außerdem mehrere gesundheitliche Probleme, die nicht behandelt wurden.

Die große Tochter der Familie setzte uns beide Hunde unter Tränen ins Auto. Frieda war schon nach wenigen Tagen anfassbar, so dass wir mit ihr in die Tierklinik konnten. Ein Auge musste entfernt werden, da sie große Schmerzen hatte, außerdem musste eine alte Bisswunde behandelt werden, die nicht versorgt war.

Eddy machte mehr Probleme, er griff jeden an, der auch nur in seine Nähe kam. Nach 14 Tagen hatten wir Eddy aber auch so weit, dass er anfassbar und umgänglich uns gegenüber war. Wir waren mit beiden baden und sie durften im Haus der Tierheimleitung wohnen.

Nach 4 Wochen mussten wir beide an das Vertragstierheim der Kommune abgeben.

Dort mussten sie in den Zwinger und wurden getrennt. Jetzt nach 18 Monaten ohne Chance auf Vermittlung haben wir sie wieder zu uns geholt. Die Besitzer haben sie abgetreten und damit zur Vermittlung frei gegeben.

Das heißt, eigentlich können sie ausziehen, ABER die neuen Besitzer brauchen eine Prüfung, dass sie mit einem als gefährlich eingestuften Hund umgehen können. Außerdem müssen beide in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen und dürfen nicht von der Leine gelassen werden. Gibt es diese Menschen, die das für eine französische Bulldogge auf sich nehmen?????

Wenn wir diese Menschen nicht finden, haben wir als Tierheim die Möglichkeit, eine Prüfung mit beiden abzulegen, die ihre Gefährlichkeit widerlegt uns Eddy und Frieda zu „normalen Hunden“ macht. Davon sind wir aber noch weit entfernt, aber morgen fangen wir mit dem Training an. Und wir sind sicher, sie werden nicht noch Mal 18 Monate im Tierheim bleiben. Wir berichten von ihren Fortschritten!